Gruß aus München

Die ersten Mitglieder der Erich Kästner Gesellschaft sind schon in München angekommen und schicken dieses Foto vom Schaufenster der Buchhandlung Lentner. Hier wird Erich Kästners Geburtstag schon gebührend wahrgenommen.

Das ist für mich ein willkommener Anlass, auf drei weitere Neuerscheinungen hinzuweisen:

Remo Hug hat die Kästner Gedichte aus dem UHU gesammelt und unter dem Titel Lieschen Neumann will Karriere machen bei Atrium herausgegeben. Hier gibt es weiterführende Informationen inklusive Pressetext.

Ulrike Möltgen hat nach dem Märchen vom Glück nun Das Märchen von der Vernunft von Erich Kästner illustriert. Mehr dazu hier.

Und unter dem Titel Leben ist immer lebensgefährlich sind zahlreiche Zitate, Sprüche und Epigramme von Erich Kästner neu herausgegeben worden. Auch dazu hier weiterführende Informationen.

 

Erich Kästner Jahrbuch 11 erschienen

125. Geburtstag und 50. Todestag: Das Jahr 2024 gibt gleich doppelt Gelegenheit, sich mit Erich Kästner zu beschäftigen. Und das elfte Jahrbuch der Erich Kästner Gesellschaft bietet hierfür so viel Lesestoff wie nie zuvor – darunter auch zwei erstmals in Buchform erscheinende Kästner-Gedichte.

„Zum Geburtstag nicht wieder Geschenke!“

Die Beiträge widmen sich gesammelten Geburtstagsgeschenken und Kästners Beziehung zu einem „bezaubernden Fräulein“, sie untersuchen sein Schaffen unter den Aspekten Hören und Sehen, und sie kontrastieren zwei seiner Werke mit Texten von Friedrich Dürrenmatt und Clemens J. Setz. In einem Forschungsbericht werden außerdem die bisherigen bibliographischen Bemühungen um Kästner kritisch analysiert.

Im weiteren geht es um Spitznamen, Walter Benjamins Kritik an Kästners Lyrik und die Behauptung, Die Konferenz der Tiere sein ein Plagiat. Zu guter Letzt werden im umfangreichen Rezensionsteil die wichtigsten Neuerscheinungen besprochen, und zwar außer Büchern auch CDs, eine Neuverfilmung und sogar eine Oper.

Bestellen kann man das Buch u.a. hier. Mitglieder der Erich Kästner Gesellschaft bekommen das Jahrbuch im Rahmen ihrer Mitgliedschaft bei der Jahrestagung in der kommenden Woche in München oder im Anschluss an die Tagung per Post.

Außerdem möchte ich auf drei weitere Neuerscheinungen hinweisen:

Norbert Wollschläger: Wetterleuchten. Das Jahrzehnt der verspielten Freiheit. 

Die SZ berichtet hier darüber.

Tobias Roller: Der Goldhügel.

Volker Ladenthin: Erich Kästners Roman Fabian.

Ausführliche Rezensionen folgen im nächsten Jahrbuch.

In der aktuellen ZEIT schreibt Sven Hanuschek über Kästner und im Deutschlanfunk wird Christiane Raabe, Direktorin der ijb, zur anstehenden Geburtstagsfeier interviewt.

Erich Kästner Briefmarke zum 125. Geburtstag

Das Jubiläumsjahr hat begonnen. Erich Kästner-Freunde werden Ende Februar seinen 125. Geburtstag begehen. Die Deutsche Post hat den Anfang gemacht und am 1. Februar eine Briefmarke zu 85 Cents herausgebracht.

In lockerer Folge werden wir hier im Blog in den kommenden Wochen immer wieder auf Ereignisse, Neuerscheinungen und Veranstaltungen hinweisen.

Hier gibt es zum Beispiel das Programm der Tagung Kästners Humor in der Internationalen Jugendbibliothek in München und den Veranstaltungskalender des Erich Kästner Museums in Dresden.

Schade, dass ich keinen Doppelgänger habe und am 23.2. an beiden Orten sein kann.

 

Neues aus der Forschung

Rund um den 125. Geburtstag Kästners erscheinen neue Erträge der Forschung, auf die wir mit Spannung schauen. So erscheint im Oktober im Metzler-Verlag das „Kästner Handbuch“ in der renommierten Handbuch-Reihe. Der Literaturwissenschaftler Stefan Neuhaus (Koblenz) hat als Herausgeber ein beachtliches Spektrum der Kästner-Forschung abgebildet, zu dem auch Mitglieder unserer Gesellschaft beitragen durften:

„Erich Kästner (1899-1974) ist einer der international meistgelesenen deutschsprachigen Autoren. Seine Lyrik, seine Romane für Erwachsene und vor allem seine Bücher für Kinder waren bereits in der Weimarer Republik berühmt und einflussreich, ebenso seine journalistischen wie kabarettistischen Arbeiten. Dennoch ist die Erforschung von Kästners Werk und Wirkung bisher überschaubar. Dieses Handbuch schafft durch eine umfassende Darstellung des Werks, seiner Kontexte sowie der Rezeption erstmals eine Grundlage für die weitere wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Weltautor.“

Bei Königshausen & Neumann widmet sich Andreas Nolte dem Gebrauch von Sprichwörtern und Redewendungen im Werk Erich Kästners:

„Diese Studie betrachtet das Werk von Erich Kästner (1899–1974) aus einem neuen Blickwinkel. Einerseits ist dieser eng gefasst, weil er sich auf die Betrachtung der lexikalisch belegbaren Sprichwörter und Redensarten beschränkt, gleichzeitig ist er aber weit ausgedehnt, da hier die Gesamtheit seiner veröffentlichten Schriften untersucht wird.
Auf den fast 7.000 Textseiten finden sich 590 Sprichwörter und 1.910 Redensarten, die Kästner nicht nur oft und überall eingesetzt hat, sondern vor allem klug und kreativ. Dies wird in der Studie in acht ausführlichen Kapiteln deutlich, wo Kästners bemerkenswerter Sprachgebrauch in seinen Gedichten, der Kinder- und Jugendliteratur, den Erwachsenenromanen, seinen Arbeiten für Theater, Film und Radio, den Tagebüchern und Briefen, sowie seiner umfangreichen Publizistik anhand vieler Textbeispiele aufgezeigt wird. Im Anschluss daran wird erstmals ein Register mit allen seinen Sprichwörtern und Redensarten vorgelegt. Insgesamt wird hier dann ein wichtiger Aspekt dessen erkennbar, was bisher oft eher vage als »Kästner-Ton« bezeichnet worden ist.
Deutlich werden in dieser Kästner-Studie nicht nur Leben und Werk eines der international erfolgreichsten deutschen Autoren, der mit sprachlicher Virtuosität und beeindruckender Produktivität in den verschiedensten Textarten und Medien tätig war, sondern ebenso seine Rolle als Chronist, der einen bedeutenden Teil des vorigen Jahrhunderts wirkungsvoll dokumentiert und kommentiert hat.“

Der Erich Kästner Preis für Literatur 2024 geht an Wolf Haas

Verleihung des Erich Kästner Preises für Literatur 2024 an Wolf Haas

Der österreichische Autor Wolf Haas wird mit dem Erich Kästner Preis für Literatur 2024 ausgezeichnet. Der Preis wird an deutschsprachige Autorinnen und Autoren vergeben, die herausragende schriftstellerische Werke mit zeitkritischen Zügen veröffentlicht haben. Die Preisverleihung findet am 23. Februar 2024, dem 125. Geburtstag von Erich Kästner, in der Internationalen Jugendbibliothek in Schloss Blutenburg im Rahmen einer Tagung zu Erich Kästner und der Humor statt.

In der Jurybegründung heißt es: „In der Brillanz und dem Einfallsreichtum seiner Sprache, seinem souveränen und habituellen Einsatz von Komik und Humor, der Reflexion menschlicher Ängste und Nöte, in der engen Bindung seines Lesepublikums zeigt sich eine weitläufige Verwandtschaft zum Namensgeber dieses Preises. Wolf Haas erhält daher den Erich Kästner-Preis für sein immer überraschendes und sprachlich funkelndes Gesamtwerk.“

Wolf Haas, Jahrgang 1960, zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Vertretern der österreichischen Gegenwartsliteratur. Mit seinen Kriminalromanen um den schrulligen Ermittler Simon Brenner hat er ein Millionenpublikum gewonnen und das Genre literarisch aufgewertet und eigenwillig ausgeformt. Daneben hat er u.a. mit „Das Wetter vor 15 Jahren“ (2006) und „Verteidigung der Missionarsstellung (2012) ein vielseitiges, metafiktional verspieltes, sprachlich komplexes Werk geschaffen. Dafür wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit den Bremer Literaturpreis, dem Wilhelm-Raabe-Preis und dem Jonathan-Swift-Preis. Sei neuster Roman „Eigentum“ ist gerade im Hanser Verlag erschienen.

Der Erich Kästner Preis für Literatur wird seit 1979 in unregelmäßigen Abständen von der Erich Kästner Gesellschaft vergeben. Bisherige Preisträger sind Peter Rühmkorf (1979), Loriot (1984), Robert Gernhardt (1999), Tomi Ungerer (2003), Andreas Steinhöfel (2009) und Felicitas Hoppe (2015). Der Preis ist mit € 5.000 dotiert.

20-Euro-Sammlermünze zum 125. Geburtstag Erich Kästners

Ein wenig stolz sind wir schon, dass die Bundesregierung beschlossen hat, eine Sammlermünze in Silber zum 125. Geburtstag Kästners prägen zu lassen. Unsere Gesellschaft hat das Bundesverwaltungsamt dafür in der Vorbereitung unterstützt und ein Jurymitglied für den Auswahlentscheid entsandt.

In der Begründung heißt es in der Pressemitteilung des Bundesfinanzministeriums:

„Die Darstellung auf der Bildseite weist drei Ebenen auf. Im Hintergrund sieht man ein Porträt Erich Kästners als Strichzeichnung. Erkennbar ist ein kritischer sowie positiver Autor in seinen späteren Lebensjahren. Die Schnittstelle zwischen Hintergrund und Mittelgrund bildet der Blocksatz ‚Erich Kästner‘ als Krone eines architektonisch gegliederten Bücherstapels, begonnen mit dem Buch seines Lebens (1899-1974), gefolgt von seinen bekanntesten Romanen für Kinder. Diese werden durch den gelungenen Farbeinsatz herausgestellt und greifen das Farbspektrum des Illustrators Walter Trier auf. Mittel- und Vordergrund greifen ebenso ineinander. Das dargestellte Kinderpaar im Vordergrund verweist auf Kinder als Figuren und Adressierte der Romane. Die Komposition veranschaulicht in hervorragender Weise die zeitlose, generationsüberspannende Bedeutung seines Schaffens.“

Die Münze mit dem Nennwert von 20 Euro erscheint im September 2024.